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170 Schafe und Ziegen besitzt Slavka Adzovic. Sie ist die einzige Frau in
Montenegro, die als Schäferin arbeitet und die einzige Romni im Land, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdient. Lesen und Schreiben lernte sie nie. Doch durch ihre Liebe zu den Tieren fand sie trotzdem ihren Weg, sich als selbständige Landwirtin zu behaupten.
Neben ihrer Almhütte auf der windigen Hochebene von Krnovo grasen auch noch vier Kälber und 14 Kühe, deren
Milch sie verkauft. Slavka Adzovic erzählt eine moderne Hirtengeschichte und von ihrem selbstbestimmten Leben zwischen Tradition und Fortschritt.
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Ein Beruf als Schäferin ist in der Kultur und Tradition ihrer Roma-Gemeinschaft unüblich, erst recht für eine Frau. Doch Slavka Adzovic besitzt 170 Schafe und Ziegen. Sie ist die einzige Schäferin in Montenegro und die einzige Romni im Land, die sich mit dieser Arbeit ihren Lebensunterhalt verdient. Lesen und Schreiben lernte sie nie, aber Slavka Adzovic fand einen Weg, sich als selbständige Landwirtin zu behaupten. Vom Frühjahr bis zum ersten Frost lebt sie mit ihren Tieren auf der windigen Hochebene von Krnovo in 1.500 Metern Höhe.
Ihr Weg als Schäferin begann, als sie ein Kind war und ihr Vater zwei Schafe mit nach Hause brachte. Sie bestand darauf, dass diese nicht geschlachtet, sondern zum Ausgangspunkt ihrer Herde wurden. Heute grasen neben ihrer spartanisch ausgestatten Almhütte auch noch vier Kälber und 14 Kühe, deren Milch sie verkauft. Dass die 47-Jährige nicht lesen und schreiben kann, erschwert ihren
Alltag als Unternehmerin. Trotzdem ist sie unabhängig, verdient ihr eigenes Geld und lebt inmitten der grandiosen Landschaft des Hochplateaus. In einer Freiheit, für die sie bereit ist, sich jeder noch so großen Herausforderung zu stellen. Seien es die Wölfe, die des Nachts ihre Herde bedrohen, gewaltsame Übergriffe auf ihren kleinen Hof oder die bürokratischen Hürden bei der Finanzierung eines Kühltanks für die Milch. „Ich bin mutig, ich kämpfe, hoffentlich auch weiterhin, aber, es wird schon!“, sagt die Schäferin über ihre moderne Hirtengeschichte und ihr selbstbestimmtes Leben zwischen Tradition und Fortschritt.
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