NicNacs, Pom-Bären, Tiefkühl-Berliner und Weiße Mäuse: Sebastian Lege enthüllt die Tricks der Snack-Industrie.
Gebackene Pom-Bären aus dem Ofen versprechen einen kalorienärmeren Snack als Kartoffelchips, enthalten aber mehr Zucker. Schaumgummi besteht vor allem aus Zucker und Luft, der Teig von Tiefkühl-Berlinern wird mit Palmfett und Zusatzstoffen gestreckt.
Sebastian Lege deckt billige Zutaten, clevere Produktionsmethoden und geschicktes Marketing bei Snack-Produkten auf.
NicNacs sind eine Erfindung der Firma Lorenz. Erdnüsse im knusprigen Teigmantel werden mittlerweile auch von vielen anderen
Herstellern kopiert und verkauft. Sie sind ein lukrativer Snack: Während Erdnüsse eine vergleichsweise hochwertige und teure Zutat sind, besteht der Teig aus Stärke, Mehl und billigem Fett. Der Teig macht je nach Produkt aber die Hälfte oder sogar zwei
gramm-heute/drittel" title="Drittel im TV-Programm" class="intern">Drittel des Snacks aus. Das lohnt sich für die Hersteller.
Kartoffel-Chips gelten als Kalorienbomben und sorgen beim Snacken oft für ein schlechtes Gewissen. Die Industrie schafft Abhilfe, indem sie den Fettanteil ihrer Produkte reduziert. So macht es auch Branchenriese Intersnack mit seinen „Pom-Bär Ofen Minis“ - das sind fettarme Pom-Bären, die im Ofen gebacken werden. Damit die Chips auch ohne Frittierfett schön knusprig werden, nutzt die Industrie Zucker.
Sebastian Lege deckt auf: Während das Originalprodukt der Pom-Bären nur 2,2 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthält, sind es bei der fettreduzierten Variante ganze 15 Gramm - das ist mehr als sechsmal so viel. Obwohl die kalorienreduzierte Variante als fettarm beworben wird, enthalten die Ofen-Pom-Bären nur 20 Prozent weniger Kalorien als die frittierte Version.
Berliner sind nicht nur an Karneval oder Silvester beliebt. Die Lebensmittelindustrie bietet das Gebäck ganzjährig als Tiefkühl-Produkt an. Die Mini-Berliner sind bis zu einem Drittel günstiger als Berliner vom Bäcker. Gespart wird vor allem an der sogenannten Fruchtfüllung. Sie besteht hauptsächlich aus Zucker, Glukosesirup und Geliermitteln. Im Teig kommt statt Butter günstiges Palmfett zum Einsatz, statt Eigelb nutzt die Industrie künstliche Emulgatoren.
Schaumgummi gehört fest zum Sortiment des Süßwarengiganten Haribo. Die Weißen Mäuse sind besonders beliebt. Produktentwickler Sebastian Lege zeigt, wie mit einem simplen Verfahren aus Zucker und Gelatine eine Masse entsteht, die durch aufgeschlagene Luft ihr Volumen vervielfacht. Die Süßwaren-Industrie setzt außerdem auf Verpackungstricks. Bunte, verspielte Designs und tierische Maskottchen sollen vor allem Kinder ansprechen. Obwohl es seit Jahren Debatten über ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel gibt, bleibt diese Art der Vermarktung weitgehend erlaubt.
Große Hersteller wie Nestlé, Ferrero und Intersnack haben sich in der EU freiwillig dazu verpflichtet, Werbung für ungesunde Produkte nicht an Kinder unter 13 Jahren zu richten - aber es gibt Schlupflöcher. So gilt das Werbeverbot nur in Medien, in denen mindestens 30 Prozent des Publikums aus Kindern besteht. Verpackungsdesigns sind von der Regelung ganz ausgenommen, sodass Unternehmen mit bunten Farben, Tierfiguren und Comic-Elementen weiterhin gezielt junge Zielgruppen ansprechen.
Die Lebensmittelindustrie kennt viele Tricks, um günstige Zutaten als hochwertige Produkte zu verkaufen. Überteuerte Knuspermantel-Snacks oder Zucker als Ersatz für Fett - Sebastian Lege deckt auf, wo Verbraucher genau hinschauen sollten.