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Bauernknecht Pipe entdeckt, dass es im Leben mehr als nur Maisfelder und Misthaufen gibt. Er kauft ein Moped und zieht aus, um die Welt zu entdecken. Seine Eindrücke hält er mit der Sofortbildkamera fest. Inszeniert hat das stille Meisterwerk der 2018 verstorbene Lausanner Yves Yersin 1979.
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Seit 30 Jahren arbeitet Pipe als Knecht bei der Bauernfamilie Duperrex. Willig erledigt er, was man ihm aufträgt. Mit seinem kärglichen Leben in totaler
Abhängigkeit scheint er sich abgefunden zu haben. Doch dann kommt er ins AHV-Alter und erhält bares Rentengeld ausbezahlt. Er spart, und nach einem Jahr kauft er sich zum Erstaunen und Entsetzen seiner Umgebung ein Moped. Der italienische Saisonnier Luigi bringt ihm das Fahren bei, und bald wagt der Knecht seine ersten Ausflüge in die Umgebung. Mit den neuen Erfahrungen beginnt sich Pipe zu wandeln. Er überwindet seine bisherige Passivität und Abhängigkeit und wird zusehends aktiver und eigenständiger.
Pipes überraschende Persönlichkeitsveränderung bringt auch unter den anderen Bewohnern des
Bauernhofs einiges in Bewegung. Schon lange schwelende Konflikte brechen aus. Der Sohn Alain möchte den stark verschuldeten Hof modernisieren und bekommt Streit mit seinem Vater John . Mutter Rose (Mista Préchac), Seele und Herz des Bauernhofs, versucht vergeblich zu vermitteln. Alle drei haben aber kein Verständnis für die Eskapaden ihres Knechts Pipe, der immer übermütiger wird. Bei einem
Ausflug zu einem Motocrossrennen trinkt er zu viel, und die Polizei verbietet ihm, jemals wieder mit dem Moped zu fahren. Mit der Sofortbildkamera, die er bei einem Wettbewerb gewonnen hat, beginnt er nun, seine Umwelt zu erforschen. Mit listigem Schalk verfolgt er unbeirrbar seinen Weg zur Freiheit.
«Pipe fährt allen davon! Die Filmprofis wählten ‘Les petites fugues‘ zum besten Schweizer Film aller Zeiten», titelte die «SonntagsZeitung» am 21. Januar 2001. Aus einer Vorauswahl von 85 Filmen hatte eine Expertenjury Yves Yersins Kinohit von 1979 auf Platz 1 gehievt. «Les petites fugues», der erste Langspielfilm des Westschweizer Regisseurs wurde im In- und Ausland bei Publikum und Kritik zu einer der erfolgreichsten Produktionen der jüngeren Schweizer Filmgeschichte. Der Film kam erst nach mehrjährigen Vorbereitungen und vielen produktionsbedingten Schwierigkeiten im April 1979 in die Kinos, wurde überraschend positiv aufgenommen und erhielt im August 1979 in Locarno den Silbernen Leoparden und den Preis der ökumenischen Jury.
Das Schweizer Fernsehen entschloss sich deshalb 1981, erstmals eine Mundart-Synchronisation zu produzieren. Dabei lieh der unvergessene Charakterdarsteller Sigfrit Steiner dem Knecht Pipe seine Stimme. Weitere Rollen sprachen Margrit Winter und Hans-Peter Müller .
Hinweis
[Sprachenn: schweizerdeutsch / französisch]
Personen
Schauspieler: Rolle | Pipe Josiane Luigi John Rose Alain Marianne Stéphane |
Regie: | Yves Yersin |
Drehbuch: | Yves Yersin, Claude Muret |
Kamera: | Robert Alazraki |
Musik: | Léon Francioli |
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