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Nach den traumatischen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs suchten Künstlerinnen und Künstler in den USA nach einem Neuanfang. Angetrieben vom Wunsch, die eigenen Gefühle auszudrücken und die Tiefen der menschlichen Erfahrung zu erforschen, schufen sie Werke, bei denen Farben und Formen, individueller Ausdruck und Spontaneität im Zentrum standen.
Helen Frankenthaler (1928-2011), Lee Krasner (1908-1984) und Joan Mitchell (1925-1992) waren Teil der Bewegung des Abstrakten
Expressionismus, der ersten großen US-amerikanischen Kunstbewegung. Doch ihr Beitrag wurde lange ignoriert.
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Spontan, emotional und ungegenständlich: Im Mai 1951 findet in einem leerstehenden Gebäude in der 9th Street in New York eine Gruppen
ausstellung statt, bei der neben Werken von Jackson Pollock (1912-1956) und Willem de Kooning (1904-1997), auch Bilder von Lee Krasner (1908-1984), Joan Mitchell (1925-1992) und Helen Frankenthaler (1928-2011) gezeigt werden. Die Ausstellung „9th Street Show“ macht die Bewegung des Abstrakten Expressionismus mit einem Schlag bekannt.
Doch obwohl die drei Künstlerinnen ähnliche Ansätze verfolgen wie ihre männlichen Kollegen und Ausstellungserfolge erzielen, werden sie lange Zeit von der Kunstgeschichte ignoriert. „Verstoße gegen die Regeln oder ignoriere sie“ - das ist das künstlerische Credo von Helen Frankenthaler. Keine der drei Frauen hätte sich je als „weibliche Malerin“ bezeichnet. In der Abstraktion fanden sie eine Sprache, die Geschlechterkategorien überwindet. „Sie rebellierten nicht gegen die Regeln einer Gesellschaft, die sie marginalisierte. Sie erkannten sie schlicht nicht an“, schreibt die US-amerikanische Autorin Mary Gabriel in ihrem wegweisenden, 2019 erschienenem Buch „Ninth Street Women“. Darin erzählt sie die Geschichte des Abstrakten Expressionismus, der ohne diese Malerinnen kaum existiert hätte. Auch im Film kommt sie zu Wort.
Anlässlich der aktuellen Helen-Frankenthaler-Ausstellung, die das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden vom 16. März bis 28. September 2025 zeigt, präsentiert die Kulturdokumentation den Abstrakten Expressionismus aus der Perspektive des künstlerischen Werks von Frankenthaler, Krasner und Mitchell.
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