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Fynn Kliemann war einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands, sorgte unter anderem mit DIY-Heimwerker-Videos für Millionenklicks, stürmte die Musik-Charts und designte Kleidung. Dann zerstörte ein Enthüllungsvideo von TV-Moderator Jan Böhmermann nicht nur die Glaubwürdigkeit des Influencers, sondern auch seine Karriere.
Kliemann zog sich zurück. Vom Aufstieg, Fall und einem erhofften Comeback erzählt die
Dokumentation „Fynn Kliemann - Ich hoffe, ihr vermisst mich“.
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Die Kultur-Doku handelt von Fynn Kliemann, dem selbsternannten „Heimwerker-König“ und YouTube-Tausendsassa. Er wurde berühmt und beliebt mit Videos im DIY-Stil, mit seiner Musik und durch die Renovierung eines Hausbootes mit Singer-Songwriter Olli Schulz - der gemeinsame Traum wurde als Serie verfilmt. Außerdem gründete er im niedersächsischen Rüspel das „Kliemannsland“, eine Art
Abenteuer-Spielplatz und Kreativstätte für Erwachsene, wo man gemeinsam mit ihm anpacken und „Dinge bauen“ konnte. Hinzu kamen mehrere Unternehmen, etwa für Musik- und Film-Produktionen oder Merch-Kleidung.
Im Mai 2022 endet Kliemanns Höhenflug dann abrupt: TV-Moderator Jan Böhmermann warf ihm in seiner Show betrügerische
Geschäfte mit Corona-Masken vor. Es folgte der Absturz der öffentlichen Figur Fynn Kliemann. Er musste sich vor Gericht verantworten und verlor Geschäfts- und Werbe-Partner.
Auch viele Follower und Fans zeigten sich enttäuscht, dass gerade Kliemann, der sich stets als integer und moralisch auf der richtigen Seite inszeniert hatte, nicht nur beim Produktionsland der Masken gelogen haben soll, sondern vermeintlich auch wissentlich fehlerhafte Masken an Geflüchtete gespendet haben soll. Kliemann irritierte mit einem Video, in dem er eine „woke, linke Szene“ angriff und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Autorin Mariska Lief begleitete den Influencer über mehrere Monate bei seinem Versuch, ein Comeback zu starten: mit neuem Musikalbum und einer Kunstausstellung. Was die Ereignisse um den Skandal mit ihm gemacht haben, welche Lehren er daraus zieht und wie Wegbegleiter:innen sowie Kritiker:innen ihn und seine Geschichte beurteilen, davon erzählt die Dokumentation. Sie liefert ein intimes Psychogramm von Fynn Kliemann nach seinem tiefen Sturz. Zu Wort kommen unter anderem Starkoch und TV-Moderator Tim Mälzer, Journalistin und Podcasterin Jule Lobo, Publizist und Autor Sascha Lobo, der YouTube-Anwalt Christian Solmecke sowie die YouTuber Zeo und Der Dunkle Parabelritter.
Gleichzeitig erzählt die Dokumentation von der Influencer-Welt, in der der Kampf um Aufmerksamkeit zur Sucht werden kann, und in der auf einen steilen Aufstieg ein tiefer Fall folgen kann. Sie blickt kritisch auf die Medien-Öffentlichkeit und auf unsere Fehlerkultur: Wann darf oder sollte so etwas wie Vergebung oder Rehabilitation möglich sein?
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