Jung sein nach dem Krieg

Ein neues Leben beginnt (Deutschland, 2020)

bis 12:00
Zeitgeschichte
  • Stereo
  • Untertitel
  • HDTV
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VPS 00:00

Themen

    Details

    Frühjahr 1945: Der Krieg ist aus. Das ganze Land liegt in Trümmern. Doch für die Menschen beginnt ein neues Leben - für die Kinder sind die Trümmerberge ihre Spielplätze; Granatsplitter, Munitionsreste, Fundstücke aus den zerbombten Häusern begehrte Sammel- und Tauschobjekte. Die meisten Kinder können sich an den Frieden kaum erinnern.
    Sie kennen nur den Krieg. Und davor die Nazizeit - Hetzreden, Kanonendonner und Marschmusik. Und plötzlich kommen andere Klänge aus dem Radio - die Musik der ehemaligen Feinde, wie „In the Mood“. Soldaten der Alliierten verteilen Schokolade und Bonbons. Gleichzeitig bangen viele Familien um Angehörige, um Väter, die in Kriegsgefangenschaft sind. Das Essen ist knapp, viele Wohnungen zerstört und die Mütter versuchen irgendwie ihre Familien durchzubringen. Wie war es, in einer solchen Welt jung zu sein - zwischen Hunger, Angst und der Hoffnung darauf, dass es bald besser werden würde; der Vater aus dem Krieg zurückkehrt, es wieder Waren in den Läden gibt und ein sicheres Zuhause? Anne Priller-Rauschenberg war 15 Jahre alt, als ihr klar wurde, dass der Krieg vorbei ist. Doch wie sollte es jetzt weitergehen? An normalen Schulunterricht war in den letzten Kriegsjahren nicht mehr zu denken gewesen. Von ihrem kleinen Bruder sagt sie, er sei „praktisch im Bunker aufgewachsen“. Das Wohnhaus der Familie war zerstört. Die alte Ordnung lag zerschmettert am Boden, eine neue war noch nicht in Sicht. Über Monate hauste Anne mit einigen versprengten Familienmitgliedern in einem zerbombten Häuschen, von dem nur noch der Boden und vier Wände übriggeblieben waren. Essen stahl sie von den umliegenden Bauernhöfen. Dann entdeckte ihre Mutter eine wiedereröffnete Tanzschule und schickte ihre Tochter zum Tanzunterricht. Anne Priller-Rauschenberg sagt heute, das Tanzen habe ihr das Leben gerettet. Heute ist sie 89. Und sie tanzt immer noch. Ruth Barra, musst als Siebenjährige mit ihrer Familie aus Ostpreußen fliehen und kam ins zerbombte Ruhrgebiet, nach Gelsenkirchen. Sie erzählt: „Ich hatte immer Hunger. Meine ganze Kindheit durch hatte ich diesen einen Traum: Ich wünschte sehnlichst, ein ganzes Brot zu besitzen. Das würde ich mir um den Hals hängen und immer abbeißen, wenn ich Hunger hätte.“ Im Frühjahr 2025 jährt sich das Kriegsende 1945 zum 80. Mal. Die Filmemacher haben im ganzen Land Zeitzeugen gefunden, die ihnen bewegende und berührende Geschichten davon erzählt haben, was es hieß jung zu sein nach dem Krieg. Sie erzählen auch von den Momenten, als ihnen plötzlich klar wurde: „Jetzt ist der Krieg vorbei, das Leben beginnt von neuem“. Den Autoren ist es zudem gelungen, umfangreiches bisher kaum gezeigtes Archivmaterial vom Alltag und dem Leben nach dem Krieg zusammenzutragen. Es zeigt auf beeindruckende Weise, in welchem Umfeld die Zeitzeugen ihre Kindheit und Jugend erlebten.

    Hinweis

    Personen

    Redaktion:Monika Pohl
    von:Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier, Gerhard Schick


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