Dem amerikanischen Traum so fern

Newark USA (Frankreich, 2022)

bis 02:40
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • HDTV
  • 20250527014000
VPS 00:00

Übersicht

Der Film erzählt die Geschichte der ethnisch vielfältigen Arbeiterstadt Newark aus der Perspektive zweier bedeutender Autoren, die dort aufgewachsen sind. Newark, die größte Stadt im Bundesstaat New Jersey, gilt als industrielles Vorzimmer des glitzernden New York auf der anderen Seite des Hudson River.
Die Aussicht auf Wohlstand zog im 19. und 20. Jahrhundert Einwanderer in mehreren Wellen an - zunächst aus Europa, später viele Afroamerikaner, die dem rassistischen Süden entflohen. Ab den 1970er-Jahren verließ die weiße Mittelschicht nach und nach die Stadt. Heute gilt Newark vielfach als Sinnbild für wirtschaftlichen Verfall und gescheiterte Stadtentwicklung.

Themen

    Details

    Der Film blickt auf Newark - eine Stadt voller Widersprüche - durch die Augen zweier Autoren, die dort aufwuchsen. In dieser ethnisch stark durchmischten Stadt löste 1967 eine explosive Mischung aus aufkeimender Bürgerrechtsbewegung, chronischer Armut der afroamerikanischen Bevölkerung, mafiösen Strukturen, Polizeigewalt und Korruption blutige Unruhen aus - deren schmerzhafte Erinnerung die Stadt bis heute überschattet. In der Folge zog die weiße Mittelschicht aus Newark weg, die Einwohnerzahl sank, und die zunehmend afroamerikanisch geprägte Stadt verarmte.Zwei Autoren, die zur selben Zeit in Newark aufwuchsen, stehen sinnbildlich für die Geschichte der Stadt: der Schriftsteller Philip Roth (1933-2018), Sohn einer jüdischen Einwandererfamilie, und der afroamerikanische Dichter und Dramatiker Everett LeRoi Jones alias Amiri Baraka (1934-2014). Baraka war Gründer des Black Arts Movement und einer der engagiertesten und wortgewandtesten Vertreter der Black Power-Bewegung.„Newark war der Schlüssel, der meine Sinne für alles andere geöffnet hat“, bekräftigt Philip Roth. Viele seiner Romane - darunter „Amerikanisches Idyll“, „Verschwörung gegen Amerika“ und „Der menschliche Makel“ - spielen in Newark, vor allem im jüdischen Viertel seiner Kindheit. Dort beobachtete er aufmerksam die sozialen Spannungen und entwickelte eine feine Wahrnehmung für den Zerfall des „American Way of Life“.Auch Amiri Barakas militant geprägter Lebensweg wurde maßgeblich durch seine Rückkehr nach Newark geprägt. Als Waffe gegen die Unterdrückung wählte er die Kunst - seine Texte, Gedichte und Essays wie „Blues People“ wurden zu Ausdrucksformen seines Widerstands. Sein politisches Engagement spielte eine zentrale Rolle bei der Abwahl der korrupten weißen Stadtverwaltung und ebnete den Weg für den Wahlsieg des ersten schwarzen Bürgermeisters der Stadt. Baraka starb wenige Wochen bevor sein Sohn Ras Baraka 2014 in dieses Amt gewählt wurde.Anhand von Archivmaterial und Textauszügen der beiden emblematischen Autoren zeichnet der Dokumentarfilm des US-amerikanischen Regisseurs Steve Faigenbaum die Geschichte eines Ortes nach, der wie eine Miniaturausgabe der Vereinigten Staaten wirkt.

    Hinweis

    Synchronfassung

    Personen

    Regie:Stephen Faigenbaum


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    (Fr 18.4. 20:15 Uhr)

    (Mi 16.4. 20:15 Uhr)

    (So 13.4. 06:15 Uhr)

    (Do 17.4. 07:25 Uhr)

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