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Dirndl, Jodeln, Schläge an Fastnacht: Ist das noch zeitgemäß? Was, wenn sich Künstler und Künstlerinnen an das Brauchtum wagen, es verändern, weiterentwickeln? Ist das ein Fluch oder ein Segen für das Brauchtum? Und: Brauchen wir Bräuche und Traditionen? Darüber spricht „Twist“ mit Sängerin Anna Buchegger, Fotograf Axel Hoedt, Künstlerin Desire Moheb-Zandi und mit The Darvish.
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„Traditionen gehören uns allen“, sagt die österreichische Sängerin Anna Buchegger. Sie mixt Hackbrett und Jodelgesang mit Pop-Beats und markigen Texten jenseits von Heimattümelei. Volksmusik und Bräuche will sie nicht „den Rechten“ überlassen - und zeigen, dass Dialekt, Tradition und
Tracht hip sein können. Warum sollten sie keine fortschrittlichen Werte transportieren? Auch der Fotograf Axel Hoedt regt an, über das Brauchtum nachzudenken. In preisgekrönten Fotoserien setzt sich der aus dem Breisgau stammende und in London lebende Künstler mit den archaischen Masken der alemannischen Fastnacht auseinander. Er zeigt die kunstvollen Figuren jenseits der gängigen Klischees und hinterfragt furchteinflößende Traditionen und Gebräuche. Desire Moheb-Zandi, türkisch-iranische Künstlerin aus Paris hat sich mit der Tradition des Webens auseinandergesetzt und führt diese jahrhundertealte Handwerkskunst mit ihren textilen Skulpturen in die Zukunft. Erst innerhalb ihres Studiums in New York wurde ihr die Kraft und die Schönheit der Traditionen ihrer
Kindheit bewusst. Auch The Darvish aus
Syrien, lässt sich von Erinnerungen aus der Kindheit und traditionellen Überlieferungen inspirieren. Etwa dem schnellen spirituellen Drehen im Sufi-Tanz der Derwische oder dem Hüftschwung beim Bauchtanz, der einst vor allem die Gefühlswelt und Kraft von Frauen zum Ausdruck brachte. Doch was, wenn die Heimat an alten Geschlechterrollen festhält und die enge Auslegung der Tradition The Darvish daran hindert, nach Syrien zurückzukehren?
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